Heute möchte ich Euch Christian Härtelt aus Berlin vorstellen, er ist überzeugter Veganer und überzeugter Rohköstler. Der Tierschutz ist dabei seine Haupt-Motivation, den er konsequent und ohne Kompromisse umsetzt.
Er betreibt zwei Blogs, myVeganWorld zum Thema vegane Rohkost und SpiritTimes zum Thema Spiritualität, positivem Denken und Empathie.
Christian bietet Vorträge, Coachings und Zubereitungskurse in Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Sein Anliegen ist es möglichst vielen Menschen die vegane Lebensweise und die Vorteile einer Rohkost-Ernährung zu vermitteln. Das macht er mit größter Hingabe und Liebe, wie man an den Beiträgen in seinem Blog sehen kann.
Aber bitte macht Euch selber ein Bild:
Wie bist Du zur Rohkost gekommen?
Ich bin zur Zeit zum zweiten Mal Rohköstler. Beim ersten Mal war ich noch Mitinhaber eines schönen italienischen Delikatessenladens. Zur Zeit der Umstellung seit mehr als 15 Jahren Vegetarier, war ich extrem verwöhnt von teuersten Luxusdelikatessen und bester italienischer Hausmannskost und doch zu krank und extrem unzufrieden mit einer Ernährung, die mir nur noch verstopfend, lähmend und fad vorkam. Über Fit for Life ging es zu einer Rohkost nach Konz und Wandmaker mit vielen Bio-Exoten. Das war extrem erfrischend und vitalisierend, machte mich fit und um einiges gesünder und hielt mich doch nicht lange bei der Rohkost. Mit Ayurveda – meiner nächsten Ernährungsphase – hatte ich extrem viel mehr Energie. (Ich gab dann auch Ayurveda-Kurse im Auftrag von alten indischen Ärzten und Kurse in Chinesischer 5-Elemente-Küche.)
Beim zweiten Mal war ich frisch Veganer geworden. Ich fühlte mich ziemlich super durchs Draußenschwimmen im Winter und fand, dass nun der letzte Tick Frische mir noch fehlte. Ich fing sofort an mit einer regional orientierten Rohkost mit Ausflügen in die Gourmet-Rohkost. Dabei ist es geblieben.
Wie sieht Deine Ernährung aus (vegan, Instincto etc.)? Wie viel % Rohkost Anteil hast Du? Falls nicht 100% – gibt es auch Mal Ausnahmen und welche?
Ich lebe vegan mit etwa 98 Prozent Bio-Rohkost. Ausnahmen sind ein seltene Kaffees oder vegane Kuchen, die Eltern oder eine Tante backen. Bewundernswert für mich, dass sie sie backen, denn sie tun das erst, seit ich Veganer bin. Das hat sie erstmals beeindruckt. Dass ich vorher etwa 30 Jahre lang Vegetarier war, nicht. Dass es mir um der Tiere willen Ernst war, war ihnen erst dann richtig unterstützenswert. Auch für Freunde, mache ich seltene Ausnahmen. Ernährung soll für mich gesund, gesellig und unkompliziert sein. In manchen Situationen sind diese Bedingungen besser mit Gekochtem oder Gebackenen erfüllt. Das kommt jedoch selten vor. Die 98 Prozent Rohkost, die ich insgesamt esse entsprechen meiner Lebenslust, die durch schon nur durch ein bisschen zu viel erhitztes Essen extrem leidet.
Ich kaufe täglich frisch im Bioladen ein und lebe seit wohl 20 Jahren ohne Kühlschrank. Beides gewährleistet, dass mein Körper jeweils wünscht und bekommt, was er aktuell braucht, um topfit zu sein. Gefrorenes, Getreide, Exoten, Trockenfrüchte, Nüsse, Fett, Knoblauch, Zwiebeln, Süssungsmittel, Pulver, Pasten, Kaffee, Kakao, Schokolade gibt es bei mir kaum. Ich mag diese Lebensmittel nur selten, dann aber sehr gern. Meine Ernährung ekstatisch zu nennen, entspricht meinem Erleben am ehesten 🙂 In diesem Jahr habe ich vor, sehr viel mehr Wildpflanzen zu nutzen.
Seit wann ernährst Du dich rohköstlich?
Beim ersten Mal habe ich es auf nur etwa ein Jahr gebracht. Mein Körper und ich selbst brauchten wohl noch einige andere Phasen. Dieses Mal sind es bisher etwa 1 1/2 Jahre. Mein Körper hatte sich schon vorher durch Lichtnahrung und weitere Veränderungen sehr verändert. Ich bin so fit und so gesund wie nie zuvor in meinem Leben. Dieses Mal habe ich das Gefühl, dass ich Rohkost höchstens noch für Lichtnahrung aufgeben würde.
Welche Veränderungen hast Du psychisch und physisch durch die Rohkost festgestellt?
Ich komme bei höherer Leistungsfähigkeit mit weniger Schlaf aus. Meine Atmung ist freier, was insbesondere beim Joggen und Schwimmen angenehm ist. Physisch und psychisch kommt Rohkost für mich gleich nach der Lichtnahrung. Es ist für mich das Beste, was man auf normale Weise erreichen kann – vitalisierend, entlastend, bezaubernd, Toleranz fördernd. Zudem wirkt sie aggressions- und frustrationswidrig und hilft bei kreativen Neuanfängen aller Art.
Wo lebst Du? Was hast Du gelernt und was arbeitest Du heute?
Ich lebe vor allem in Berlin, reise jedoch viel. Ich gebe Rohkost-Zubereitungskurse in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Ziel der Kurse ist Neu-Veganern den besten und einfachsten Umstieg zu ermöglichen, schon vegan Lebenden gesündere Möglichkeiten zu offerieren, Veganer, Tierschützer und Rohköstler untereinander und mit anderen Alternativen zu vernetzen und Tierschutz-Organisationen finanziell und durch Know-How zu unterstützen.
Hast Du Vorbilder unter den Rohköstlern (lebende Rohköstler und Urväter der Rohkost)?
Britta Diana Petri von der Rainbow-Akademie, weil sie wohl die hilfsbereiteste Person ist, die ich kenne, und eine hervorragende Rohkostkompetenz in sich vereint. Markus Rothkranz für seine ganze Art, bei der mich vor allem immer wieder seine Bescheidenheit fasziniert.
Wo siehst Du Dich in 10 Jahren?
Ich sehe mich reicher als jetzt. Wo ich dann leben werde, weiss ich nicht. Auf jeden Fall mit Rohkost oder Lichtnahrung.
Hast Du Tipps für angehende Rohköstler?
Auf jeden Fall sofort 100-prozentig auf Bio umzustellen. Jede weitere Ernährungsumstellung wird damit leichter, das Gefühl für die richtigen Lebensmittel sicherer und zuverlässiger.
Jeden Tag einzukaufen und ohne Kühlschrank zu leben um den Körper jeden Tag mit genau dem zu versorgen, was er braucht.
Regionale und möglichst wilde Pflanzen zu bevorzugen und viel grüne Blattgemüse zu benutzen, gerade auch in grünen Smoothies.
Engagierst Du Dich in einer Rohkost-Gruppe?
Bisher wenig. Mehr ist geplant, doch will ich nicht zuviel versprechen. Meine Kurse und spirituellen Coachings haben für mich absolute Priorität. Ich unterstütze immer jeden, der irgend etwas Positives für Andere vorhat, egal in welchem Bereich.
Was ist Dir außerhalb der Rohkost wichtig?
Liebe, Spass und Freude, Wahrheit, Freiheit und Gerechtigkeit. Gelebter Spirit statt gequälter Spiritualität. Alles Andere findet sich. Die Zeit bis 2012 ist ein ideales Zeitfenster für wesentliche Veränderungen, mit denen jeder das persönliche und wir alle das gesellschaftliche Ruder herumreissen kann. Daran aktiv mitzuwirken, ist mir das Wichtigste. Was jetzt 2012 und danach passiert, ist dabei unerheblich.
Welche Hilfsmittel oder Geräte nutzt Du zur Zubereitung Deiner Rohkost-Gerichte?
Vor allem Hände und Zähne, dann schöne Messer, seltener meine Magimix-Küchenmaschine, noch seltener meinen Vitamix. Und am seltensten meinen Excalibur-Trockner.
Weitere Informationen zu Christian Härtelt:
Blog zum Thema vegane Rohkost
Rohkost-Coaching, Seminare und Zubereitsungskurse in DE, AT und CH
Nutzbarmachung und Nutzung von Spirit SpiritTimes-Blog
Christian Härtelt auf facebook