Waldpilze als Bereicherung der Rohkost-Ernährung

Ich bin dann Mal im Wald…

Rohköstler mit Hamstergenen wie ich neigen im Herbst dazu, die Vorräte für den Winter aufzufüllen. Die Herbstzeit ist auch die Zeit der Pilze – was bietet sich da mehr an durch die Wälder zu schlurfen und abschließend das Excalibur Dörrgerät wieder einmal glühen zu lassen ? 

Schwefelköpfe | Waldpilze als Bereicherung der Rohkost-Ernährung

Schwefelköpfe | Waldpilze als Bereicherung der Rohkost-Ernährung

Nach langwieriger Leistenzerrung und gebrochenem großen Zeh (jaja – der Informatiker hat wieder einmal versucht zu Handwerkern…) und damit verbundenem Sportstopp bleibt nicht mehr viel Bewegungsauswahl – was gibt es da schöneres als bei Sonnenschein völlig entschleunigt durch den Wald zu bummeln und nach Pilzen zu suchen ?

 

Fliegenpilz - giftig | nur schön anzusehen

Fliegenpilz – giftig | nur schön anzusehen

So aktiviert „Mann“ seinen Jäger- und Sammlertrieb und vergisst den sportlichen Ehrgeiz, der alle Leiden ins Chronische ziehen würde.
Wir im Rhein-Main Gebiet liegen wunderbar zentral und können Spessart, Taunus, Odenwald – aber auch Vogelsberg, Sauerland usw. sehr schnell erreichen.
Besonders spannend finde ich es immer, einfach „blind“ in ein neues Gebiet zu fahren und den Wald neugierig nach Beute zu durchstreifen – so auch vor einigen Tagen wieder im nördlichen Spessart.

Mein Liebling: Der Steinpilz  | Waldpilze als Ergänzung der Rohkost-Ernährung

Mein Liebling: Der Steinpilz | Waldpilze als Ergänzung der Rohkost-Ernährung

Die Ausbeute war hervorragend und hat auch noch für überquellende Töpfe bei Eltern und Nachbarn gereicht. (Diese wird man dann allerdings nie wieder los und wird permanent um frischen Nachschub angebettelt.)

Neben meinen Lieblingen den Steinpilzen (von welchen man bereits unterwegs immer mal das ein oder andere Scheibchen naschen kann) gab es Pfifferlinge, Parasole, Birkenpilze, Rotkappen, Hexenröhrlinge, Totentrompeten und Krause Glucken – dank der Flut an „Premiumpilzen“ habe ich Maronen & Co. für spätere Sammler übriggelassen.
Jetzt kommt das große „AAAAABERRRR – der Hexenröhrling ist roh giftig“ usw. – jaja – aber getrocknet hatte ich mit dem Kameraden kein Problem und meine Bekannten schätzen ihn gekocht nicht minder als den Steinpilz. Roh esse ich eigentlich nur Steinpilze, Maronenröhrlinge und die Krause Glucke – der Rest wandert in den Dörrautomat und wird dann kleingemahlen über dem Salat oder in meine Avocado Creme gemixt goutiert.
Einen besonderen Spaß bereitet die Totentrompete – getrocknet hat diese eine ähnliche Färbekraft wie die Sepia Tinte und kann so das ein oder andere Gericht aus der Gourmet Rohkostküche farblich originell bis schockend gestalten.

Rotkappe  | Waldpilze als Bereicherung der Rohkost-Ernährung

Rotkappe | Waldpilze als Bereicherung der Rohkost-Ernährung

Nach zwei Tagen im Excalibur bei unter 40°C° bleibt von einem Pilzkorb nicht mehr viel übrig, aber die Intensität der Aromen ist gigantisch – vom Trockner direkt ins Glas oder in Beuteln vakuumieren und man hat nahezu ewig lagerbare Vorräte.

Tagesausbeute  | Waldpilze als Ergänzung der Rohkost-Ernährung

Tagesausbeute | Waldpilze als Ergänzung der Rohkost-Ernährung

Wer gerne Pilze isst sollte sich mit den bekanntesten Arten vertraut machen und bei jedem Ausflug einen neuen potentiellen Kandidaten kennenlernen – nehmt eine zweite Tasche für das große Unbekannte mit und versucht Euch zu Hause in der Pilzbestimmung.
Wer die Möglichkeit hat unter sachkundiger Führung eines Sporengurus durch die Wälder zu streifen sollte diese unbedingt in Anspruch nehmen – das mache ich auch immer wieder gerne. So lernt man neben neuen Pilzen auch neue Menschen kennen.
Für die Suche selbst habe ich immer einige Stofftaschen und mein Pilzmesser dabei – Körbe wären schöner, sind aber auch sperriger und beim Klettern hinderlich, daher lasse ich diese immer im Kofferraum zurück und befülle sie mit Rückkehr oder zwischendurch aus den Taschen heraus.

Krause Glucke  | Waldpilze als Ergänzung der Rohkost-Ernährung

Krause Glucke | Waldpilze als Ergänzung der Rohkost-Ernährung

Plastiktüten oder –körbe sollten nie verwendet werden !
Falls jemand Lust auf einen gemeinsamen Ausflug in die Pilze des Großraums Rhein-Main mit mir hat – ich bin derzeit nahezu jeden Sonntag ab 7.00 Uhr unterwegs – manchmal auch samstags gegen 13.00 Uhr.
Viel Spaß und Erfolg im Wald !

Nächste Woche dürft Ihr Euch auf einen Beitrag von Nils zum Thema „Kürbisse ganzjährig nutzen in der Rohkost-Küche“ 🙂

WICHTIG: Wer sich mit Pilzen nicht auskennt sollte unbedingt die Hände davon lassen und weiterhin auf dem Markt Champignons und Pfifferlinge kaufen!!!
Es kann tödlich enden!


Veröffentlicht unter Rohkost-Rezepte, Selbstversorgung, Veganismus | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , | 2 Kommentare

2 Antworten zu Waldpilze als Bereicherung der Rohkost-Ernährung

  1. Bella sagt:

    Hallo lieber Nils,

    du schreibst, dass du vor allem Steinpilze gerne roh isst-
    wie aber umgehst du eine Infektion mit Fuchsbandwürmern?
    Diese werden schließlich erst bei 60° abgetötet, das Dörrgerät stellst du aber nicht
    heißer als 42°…
    Ich bin schon sehr gespannt auf deine Antwort und bedanke mich im Voraus!

    Bella

    • Nils sagt:

      Hallo Bella,
      gerade die Steinpilze stehen ja oft sehr einsam auf weiter Flur – da ist es nicht soooo wahrscheinlich, daß ein Fuchs vorbeischaut und sich denkt – „Oh – ein Steinpilz – den pinkle ich mal an!“ 🙂

      Zudem hat es sich in den letzten Jahren herausgestellt, daß die Mär des gefährlichen Parasites so nicht aufrechterhalten werden kann – ganz davon abgesehen, daß es keine 30 Erkrankungen pro Jahr gibt, läuft die Übertragung nicht von Pilzen und Beeren sondern vom Haustier zum Menschen.

      Ich bin nicht wirklich ein Fan von Apotheken & Co. aber wenn selbst deren Medien solche Artikel verfassen, sieht man die Hysterie der vergangenen Jahre (die mich noch nie interessiert hat) mit anderen Augen: http://www.apotheken-umschau.de/Infektion/Fuchsbandwurm-Keine-Angst-vor-Waldbeeren-155609.html
      Die Steinpilze und Pfifferlinge auf dem Wochenmarkt stammen übrigens genauso aus Wildsammlungen wie der Bärlauch im späten Frühjahr. Warum sollen diese Sachen unbedenklich sein, sobald ich es selbst sammle nicht ?

      Also lass Dir die Früchte des Waldes schmecken 🙂

      Viele Grüße
      Nils

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