Angelika Fischer ist Ingenieurin in den Bereichen Umwelt und Biochemie, Sie betreibt die Website AllesRoh, ein praxisorientiertes Forum für Rohköstler und Rohkost-Interessierte. Sie entwickelte und lehrt in Seminaren das System der AllesRoh-Vitalkultur. Ihr geballtes Wissen stellt sie in „Das große Rohkost-Buch“ zur Verfügung.
Wie bist Du zur Rohkost gekommen?
Ich ernährte mich immer schon so einfach wie möglich aufgrund meiner starken Atopischen Dermatitis/Neurodermitis, Asthma etc.
Kaffee trank ich nie, Milch, Brot durfte ich nie usw.
Die Information, dass es Menschen gibt, die komplett unerhitzt essen, fand ich in einem Liedloff-Forum.
Wie sieht Deine Ernährung aus (vegan, Instincto etc.)? Wie viel % Rohkost Anteil hast Du? Falls nicht 100% – gibt es auch Mal Ausnahmen und welche?
Ich kann nur 100 % roh essen und dies je nach Möglichkeiten so optimal wie möglich. Dabei ist die allererste Prämisse: ROH.
Seit wann ernährst Du dich rohköstlich?
2002 habe ich begonnen, mich auf eine 100 %ige rohe Ernährung auszurichten, um den gesundheitlichen Vorteil voll ausschöpfen zu können: Für mich begann eine neue Lebensqualität.
Welche Veränderungen hast Du psychisch und physisch durch die Rohkost festgestellt?
Alles wurde besser. Auch psychisch konnte ich mir besser helfen.
Wo lebst Du? Was hast Du gelernt und was arbeitest Du heute?
Ich lebe in Österreich und bin Technikerin.
Hast Du Vorbilder unter den Rohköstlern (lebende Rohköstler und Urväter der Rohkost)?
Meine Vorbilder sind in meiner Familie: die Sinne nützen.
Wo siehst Du Dich in 10 Jahren?
Mal sehen.
Hast Du Tipps für angehende Rohköstler?
Auf die eigenen Sinne achten.
Und natürlich mein Buch lesen .. es entstand weil mich andere Rohköstler animierten aufgrund vieler Berichte und eigener Erfahrungen. Die meisten Rohköstler können nicht von 0 auf 100 roh essen – alleine weil die Wahrnehmung durch weniger Geschmackspapillen (etc) abgestumpft und zusätzlich in die Irre geführt wurde.
Engagierst Du Dich in einer Rohkost-Gruppe?
Ja, seit 2002 – schon in der Liedloff-Gruppe zu der ich auch Treffen organisiert hatte war schon eine Rohköstlerin dabei.
Ich fördere Kommunikation im Forum, auf Facebook wie auch durch zahlreiche Treffen, zu denen regelmässig auch ausländische Rohköstler kommen. Ab und zu mache ich auch Workshops zum Herausschmecken und Tarieren in kurzer Zeit.
Was ist Dir außerhalb der Rohkost wichtig?
Familie
Welche Hilfsmittel oder Geräte nutzt Du zur Zubereitung Deiner Rohkost-Gerichte?
Am besten keine. Mein erstes Hilfmittel war eine Handreibe zum Reiben von reifem Kokosnussfleisch. Das mache ich inzwischen mit einer Saftzentrifuge, allerdings nur zu besonderen Anlässen.
Die meisten Rohköstler, die sich auf Gerichte konzentrieren verdienen entweder damit oder hören irgendwann damit auf, weil es viel zu aufwändig ist: Ein Lebensmittel, dass für den rohen Genuss geeignet ist, für das ist es zu schade, es weiter zu verarbeiten. Genuss ist nicht vorübergehend, er wirkt sich in der Folge auch zukünftig auf den Körper aus. Besser weniger, dafür bessere Qualität.
Mehr Informationen zu Angelika Fischer und Ihrer Arbeit findest Du hier:
AllesRoh
Die Antworten gefallen mir gut, weil die Interviewte auch wirklich mal die Fragen beantwortet, und nicht eine Selbstdarstellung versucht oder „krampfhaft“ ihr Ding unterzubringen. Da merkt man den wissenschaftlich-technischen Ausbildungshintergrund auf angenehme Weise. Finde ich sympathisch!
Ein sehr interessantes, sehr schönese Interview von Frau Fischer. Was mir persönlich aufgefallen ist, Frau Fischer bezieht keine Stellung dazu welche Form der Rohkost sie nun praktiziert. Ist es nun Instinkto, oder Urkost? Ich kenne ihre Kostform, da ich in ihrem Forum mal las. Leider ist sie Instinkta und propagiert die unheilvolle Leichenkost. Neben gesunder Nahrung wie Wildpflanzen, Bioobst, Biogemüse propagiert sie rohes Bio-Demeterfleisch von „biblich reinen „Tieren, wie Rind, Schaf, Ziege,Wild, Geflügel. Hochseefisch gehört auch zu ihrer Nahrung.
Ich finde es sehr traurig, dass sie das tut, denn auch unserer Mitgeschöpfe die Tiere fühlen Leid, Schmerzen, Trauer und Freude, genau wie wir Menschen auch. Aus Gründen der sozialen Intelligenz/der sozialen Verantwortung, sollte man von der Leichenkost Abstand nehmen. Zeugt es von Empathie gegenüber unseren Mitgeschöpfen, selbige zu verspeisen? Ganz und gar nicht!!
Nun kenne ich schon die Gegenargumente, die da lauten könnten:“Die Tiere , welche wir zur Speise nutzen, hatten ein schönes, glückliches Leben. Sie lebten auf einer riesigen Weide, im Familienverband, bekamen keine Wachstumshormone, Präventivmedikamente, und unartgerechtes Futter. Sie bekamen nur Wildpflanzen, Kräuter,Biorüben-äpfel,Heu.“
Dazu kann man nur sagen, dass sich auch Bio-Demetertiere NICHT freiwillig unter das Schlachtermesser legen. Im Schlachthof ist ganz schnell Schluss mit Demeter-Bio.(Aufnahmen liegn vor)
Der Mensch hat NICHT das recht dazu, einem fühlendem Lebewesen, das Lebensrecht zu nehmen.
Das Buch von Frau Fischer wäre durchaus empfehlenswert, wenn sie nicht so vehement ihre Tierleichenkost empfehlen würde.