Das Messer in der Rohkost

Kyocera Keramikmesser

GASTBEITRAG von Ute-Marion Wilkesmann

Die erste Frage ist: Brauche ich ein Messer, wenn ich Rohkost leben will, egal ob kurz- oder langfristig?

Meine Antwort ist: Ja. Sonst bleibt mir doch vieles verwehrt, ich könnte kaum eine Pampelmuse essen, an den Erdbeeren nicht die Schadstellen wegschneiden, müsste vom Weißkohl die Blätter am Streifen essen, müsste braune Stellen am Apfel herausbeißen. Das geht alles, aber ist nicht wirklich komfortabel.

Die zweite Frage ist: Was an Gerätschaften brauche ich sonst noch?

Meine Antwort ist: Nichts. Rohkost in meinem Verständnis und im Verständnis der großen Pioniere bedeutet, Lebensmittel möglichst unbearbeitet, eben „roh“ zu essen. Leider ist davon heute nicht mehr viel übrig geblieben. Heute gilt zwar noch gemeinhin die 42 °C Grenze für die Definition von Rohkost, aber es gibt schon Onlineshops, die prahlen „Rohkost, da unter 50 °C getrocknet“. Wobei natürlich-wachsende Datteln und andere exotische Früchte durchaus auch einmal höheren Temperaturen ausgesetzt sind als 42 oder 40 °C – aber eben natürlichen Temperaturen. Mittlerweile hat sich allgemein durchgesetzt, dass synthetische Vitamine nicht die gleiche Wirkung im menschlichen Körper haben wie Vitamine, die wir in ihrer natürlichen Form in Obst und Gemüse verzehren. So sehe ich das auch mit den Temperaturen: Ob eine Dattel am Baum reift und in der Sonne trocknet, ist für mich etwas anderes, als ob ich sie in ein Dörrgerät lege. Damit äffe ich die Natur nach – die aber wie immer mehr ist als nur eine Komponente, ein Vorgang. Zum Beispiel nimmt in der Sonne Getrocknetes eben auch das Sonnenlicht auf, die frische Luft – das Dörrgerät ist finster und dunkel.

Als ich mich vor sieben Jahren zum ersten Mal mit Rohkost auseinander gesetzt habe, wurden Bücher kritisiert, deren Rezepte ein Dörrgerät oder einen Entsafter voraussetzten. Heute lesen sich Rezepte so, als ob man ohne drei Mixer – davon mindestens einen Hochleistungsmixer -, ein Dörrgerät, einen Entsafter – von den ganz industriell vorbereiteten Pülverchen einmal ganz zu schweigen – gar keine schmackhafte Rohkost essen könne.

Weit gefehlt. Natürlich können Geräte wie ein Hochleistungsmixer das Leben vereinfachen. Aber wir sollten sie mit Bedacht einsetzen. Die Faszination der Rohkost besteht u.a. auch darin, dass wir unsere Geschmackspapillen zum natürlichen Empfinden zurückbringen. Wer schon einmal eine schlichte Rohkostphase hinter sich hat, weiß, was ich meine: Da ist eine Zwiebel im Salat schon fast ein Meuchelmörder, weil so scharf, da duftet ein Apfel und ist nicht nur Füllgut. Wenn ich nur noch Breie, Smoothies, Pülverchen zu mir nehme – da verkleistere ich mir mein Geschmacksempfinden und habe auf dem Weg von natürlicher Kost zur Astronautenkost schon die halbe Strecke hinter mich gelegt.

Helfershelfer sind schön und gut, ich persönlich möchte meinen Vitamix, meine Jupiterraspel, meinen Thermomix und erst recht meinen Magic Maxx nicht mehr missen. Nach einiger Zeit exzessiven Gebrauchs stelle ich jedoch fest, dass ich diese Geräte eigentlich eher nur noch für Zuarbeiten, für Soßen, Pestos, Nussmuse usw. nutzen möchte. Immer wieder staune ich, wenn ich mir in Eile einen Salat zubereite, der aus Gemüse mit einem schlichten Dressing aus Zitronensaft, Öl, Wasser und Salz besteht, wie ungleich lecker das ist.

Klar, macht es manchmal Spaß, etwas Besonderes – eine Schokolade, eine „Pizza“ – in Rohkost zu erschaffen. Für Anfänger erleichtert es den Übergang. Aber die Betonung liegt bei mir auf manchmal! Ich merke, dass ich nach einer Weile ohne Rohkostphase doch langsam wieder das Bedürfnis entwickle, zwei oder drei Wochen einzuschalten. Und da weiß ich jetzt schon, dass dies die schlichteste Phase sein wird, die ich je hatte. Denn ich möchte mehr denn je die Lebensmittel schmecken, nicht ihre Umhüllungen, Soßen und Verkleisterungen, ich möchte sie zerbeißen, nicht einfach schlucken. Rohkost kann so leicht sein, in Gewicht und Herstellung … wenn wir es zulassen.

Vielen Dank an Buchautorin Ute-Marion Wilkesmann für den Gastbeitrag.

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Tabasco-Sauce für Rohköstler – das einfachste Rezept der Welt ?

Tabasco in Rohkost-QualitätZwei Zutaten und ein Vitamix– fertig ist die selbstgemachte Tabasco Sauce.

Was Ihr benötigt:

  • Chilis – je nach Gusto von scharf bis unerträglich.
    Ihr bekommt diese auch immer recht günstig beim freundlichen Thai Dealer, scharfe Peperoni beim Türken
  • Apfelessig

Und so geht’s:

Chilis waschen, Stiele entfernen und in den Vitamix werfen. Im (Volumen-) Verhältnis von etwas 50:50 mit gutem Apfelessig auffüllen und ordentlich zerhäckseln.
Je nach persönlicher Vorliebe könnt Ihr auch mehr Essig hinzugeben, damit der Tabasco noch dünnflüssiger und schwächer wird (Feigling!!).

Nach dem Mixen die Flüssigkeit in Flaschen füllen und schon seid Ihr fertig.
Der Tabasco hält viele Monde, wird dabei aber von der Schärfe her etwas schwächer.

Tabasco in Rohkost-Qualität

Und weil es so kurz war, hier noch ein Rezept in dem Ihr den Tabasco gut einsetzen könnt:

2 Avocados mit der eigenen Tabascosouce, (wenn möglich) frischem Pfeffer, Salz  und Knoblauch pürieren.
In diese „Grundcreme“ gebt Ihr:

  • In dünne Ringe geschnittenen Lauch
  • Gekeimte Erbsen / Linsen / Mungbohnen …
  • Kleingeschnittene, entkernte Tomaten
  • Kleingeschnittene Zucchini, wer mag auch Kürbisse
  • Kleingehackte Zwiebeln

Fertig ist ein deftiger „Eintopf“, der im Winter wunderbar sättigt und die Temperaturen steigen läßt.

Avocado-Sprossen-Tomaten-Zwiebel-Tabasco-Salat

Avocado-Sprossen-Tomaten-Zwiebel-Tabasco-Salat – der Eintopf für Rohköstler

Das Wort Tabasco leitet sich vom gleichnamigen Bundesstaat in Mexiko ab und bedeutet in der Sprache der Ureinwohner „Land, in dem die Erde heiß und feucht ist“

Guten Appetit !

Euer Nils

Tabasco in Rohkost-Qualität im Vitamix herstellen

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Kürbisse in der Rohkost-Ernährung ganzjährig nutzen

Kürbisse in der Rohkost

Jedes Jahr das gleiche Problem – in einigen Wochen des Jahres werden wir mit Kürbissen fast zum Nulltarif überflutet. Wie schon einmal erwähnt war ich in einem früheren Leben einmal Hamster und neige dazu, völlig irrationale Vorräte anzulegen.  🙂

Kürbisse halten nach der Ernte bei kühler Lagerung (z.B. im Vorratskeller) von Haus aus schon recht lange, aber ich habe immer überlegt, wie man diese roh ganzjährig genießen kann und dazu einfach einige Tests mit Abwandlungen meines Gurkenrezepts unternommen.
Das leckerste Ergebnis möchte ich nachfolgend mit Euch teilen.

Kürbisse in der Rohkost

Kürbisse in der Rohkost

Was Ihr benötigt:

  • Kürbis (z.B. Hokkaido – bei dieser Sore könnt Ihr Euch das Schälen sparen)
  • Apfelessig
  • Senfkörner
  • Frischer Ingwer
  • Zimtstange
  • Stevia
  • Nelken
  • Eine Prise Salz

Und so geht’s:

  • Kürbis waschen, halbieren, entkernen und würfeln (die herausgenommenen „Innereien“ nicht wegwerfen – diese schmecken in einer Avocado Creme hervorragend!)
  • Ingwer schälen und in dünne Scheiben schneiden
  • Eine Handvoll Senfkörner, etwas frische oder getrocknete Steviablätter, 2-3 Nelken, eine Zimtstange, das Salz und einige Scheiben des Ingwers in ein Glas füllen
  • Kürbiswürfel hinterherwerfen
  • Alles bis zum Rand mit Essig auffüllen

Nach etwa einem Monat ist alles gut durchgezogen.
Nicht erschrecken – wenn Ihr das Glas öffnet ziehen die Kürbisse nach und „bizzeln“ ähnlich den rohen Oliven aus dem Glas. Stellt es nach dem Öffnen kühl und wartet 1-2 Tage ab – dann schmecken die Stücke am besten.

Ein absoluter Rohkost-Genuß – besonders zur Weihnachtszeit !

Ohne Stevia, Nelken und Zimt wird aus dem süß-sauer eingelegten Kürbis ein saurer – experimentiert einfach mal ein wenig – leere Gläser (Marmelade, Gurken usw.) lasse ich mir immer von Bekannten zurücklegen und beschrifte einfach den Deckel mit Permanentmarker, um die unterschiedlichen Varianten auch später noch auseinanderhalten zu können.

Es würde mich freuen, wenn Ich Eure leckersten Experimente teilt.

Guuude Appo !

Euer Nils
Kürbisse in der Rohkost

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Vitamix Pro 500 ab sofort auch in Deutschland erhältlich

Der Vitamix Pro 500 ist jetzt endlich auch in Deutschland erhältlich

Vitamix Pro 500

Vitamix Pro 500

In Deutschland ist seit Oktober 2013 ein weiterer Vitamix erhältlich, der Vitamix Professional Series 500, wie gewohnt mit einem 1200 Watt und 2 PS Motor ausgestattet ist und maximal 37.000 Umdrehungen pro Minute schnell für wirklich faserfreie Smoothies. Der Vitamix Pro 500 wird mit einem 2-Liter-Behälter aus BPA-freiem bruchfestem Tritan mit Nass-Schneidemesser geliefert. Zum Lieferumfang gehört weiterhin ein dicht schließender Deckel mit Einsatz und der spezielle Stopfer für dickflüssige oder zähe Zutaten. Der Mixbehälter ist patentiert und so geformt, dass das Mixgut immer wieder Richtung Messer bewegt wird und die faserfreie Konsistenz dadurch deutlich schneller und mit weniger Erwärmung gewährleistet werden kann.

Der Vitamix Pro 500 verfügt über eine Programmfunktion für folgende Anwendungen:

  • (grüne) Smoothies
  • gefrorene Desserts
  • heiße Suppen

Sie müssen nur das gewünschte Programm einstellen und die Start/Stop-Taste betätigen, den Rest macht der Vitamix Pro 500. Er schaltet sich nach einer fest vorgegebenen Zeit automatisch ab, so dass Sie während des Mixens den Raum verlassen oder sich anderen Arbeiten widmen können. Außerdem verfügt der Vitamix Pro 500 über eine PULSE-Funktion mit variabler Geschwindigkeit. Die Pulse-Funktion eignet sich für das Hacken von Rohkost (Kohl, Möhren, Rote Beete) zu schmackhaften und gesunden Rohkost-Salaten oder wenn Sie die Kontrolle über die Textur des Mixgutes behalten möchten, also ausnahmsweise Mal keine absolute Faserfreiheit gewünscht ist.

Vitamix Pro 500 Bedienfeld

Vitamix Pro 500 Bedienfeld

Auch der Vitamix Pro 500 kommt mit einer 7 Jahres-Voll-Garantie und die Garantie- und Serviceabwicklung erfolgt durch einen Kundendienst in Norddeutschland, die 7 Jahre Garantie geben Ihnen Sicherheit bei dieser hohen Investition.

Neben der „Let’s get started“ DVD in deutscher Sprache wird auch ein Rezeptbuch mit Aufsteller mit geliefert, welches 300 Rezepte von Gourmet-Köchen enthält. Begeistern Sie Ihre Familie und Freunde mit neuen und leicht umsetzbaren Rezeptideen! Mit dem Vitamix fällt es wirklichsich gesünder und mit einem höheren Anteil an Obst und Gemüse zu ernähren, denn die Bedienung des Vitamix Pro 500 ist super easy, auf unnötige Funktionen wurde zugunsten einer bestmöglichen Bedienbarkeit konsequent verzichtet.

Der Vitamix Pro 500 ist in „Edelstahl gebürstet“ erhältlich, das Edelstahl-Design fügt sich gut in die meisten Küchen ein und ist außerdem unempfindlich gegen Flecken und Fingerabdrücke. Eine blaue LED-Leuchte unterhalb des ON/OFF-Schalters signalisiert wenn ein eingestelltes Programm sich dem Ende neigt.

Die Firma Vitamix widmet sich bereits seit 1924 der Aufgabe den „besten Mixer“ der Welt zu bauen und wenn man sich die Verbreitung des Vitamix anschaut und die Tatsache, dass unzählige Gesundheits- und Rohkost-Experten, wie bspw. Victoria Boutenko oder Markus Rothkranz, den Vitamix empfehlen und die Marke Vitamix in mehr als 80 Ländern der Erde sehr erfolgreich vertreten ist, verwundert es nicht, dass andere Profimixer-Hersteller sich immer am Vitamix messen lassen müssen. Deswegen hört man in Werbeaussagen oder bei Diskussionen in Foren häufig: „Das kann der fast so gut wie der Vitamix“, oder genauso gut, letztendlich muss das jeder für sich selber entscheiden welchem Profimixer er den Vorzug geben möchte, ich persönlich möchte meinen Vitamix TNC 5200 keinesfalls mehr missen, er ist das mit Abstand meist genutzte Küchengerät bei uns. Die drei vordefinierten Programme vermisse ich persönlich nicht, denn ich entscheide immer gerne selber wie lange der Smoothie benötigt für eine absolute Faserfreiheit bei möglichst kurzer Mixdauer, denn es ist natürlich ein Unterschied, ob ich 500 ml oder 2 Liter grüne Smoothies herstelle, die Menge im Mixbehälter kann das vordefinierte Programm natürlich nicht berücksichtigen und während der Mixer läuft, meist sind es beim Smoothie zwischen 45 und 60 Sekunden, kann ich schon Mal in der Küche die Gläser vorbereiten oder die Flasche, falls auf Vorrat gemixt wird. Dass man den Vitamix vergisst abzuschalten ist aufgrund der Lautstärke bei 2 PS und 37.000 Umdrehungen/min sehr sehr unwahrscheinlich 😉

Vitamix Pro 500 Profimixer

Vitamix Pro 500 Profimixer

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Waldpilze als Bereicherung der Rohkost-Ernährung

Ich bin dann Mal im Wald…

Rohköstler mit Hamstergenen wie ich neigen im Herbst dazu, die Vorräte für den Winter aufzufüllen. Die Herbstzeit ist auch die Zeit der Pilze – was bietet sich da mehr an durch die Wälder zu schlurfen und abschließend das Excalibur Dörrgerät wieder einmal glühen zu lassen ? 

Schwefelköpfe | Waldpilze als Bereicherung der Rohkost-Ernährung

Schwefelköpfe | Waldpilze als Bereicherung der Rohkost-Ernährung

Nach langwieriger Leistenzerrung und gebrochenem großen Zeh (jaja – der Informatiker hat wieder einmal versucht zu Handwerkern…) und damit verbundenem Sportstopp bleibt nicht mehr viel Bewegungsauswahl – was gibt es da schöneres als bei Sonnenschein völlig entschleunigt durch den Wald zu bummeln und nach Pilzen zu suchen ?

 

Fliegenpilz - giftig | nur schön anzusehen

Fliegenpilz – giftig | nur schön anzusehen

So aktiviert „Mann“ seinen Jäger- und Sammlertrieb und vergisst den sportlichen Ehrgeiz, der alle Leiden ins Chronische ziehen würde.
Wir im Rhein-Main Gebiet liegen wunderbar zentral und können Spessart, Taunus, Odenwald – aber auch Vogelsberg, Sauerland usw. sehr schnell erreichen.
Besonders spannend finde ich es immer, einfach „blind“ in ein neues Gebiet zu fahren und den Wald neugierig nach Beute zu durchstreifen – so auch vor einigen Tagen wieder im nördlichen Spessart.

Mein Liebling: Der Steinpilz  | Waldpilze als Ergänzung der Rohkost-Ernährung

Mein Liebling: Der Steinpilz | Waldpilze als Ergänzung der Rohkost-Ernährung

Die Ausbeute war hervorragend und hat auch noch für überquellende Töpfe bei Eltern und Nachbarn gereicht. (Diese wird man dann allerdings nie wieder los und wird permanent um frischen Nachschub angebettelt.)

Neben meinen Lieblingen den Steinpilzen (von welchen man bereits unterwegs immer mal das ein oder andere Scheibchen naschen kann) gab es Pfifferlinge, Parasole, Birkenpilze, Rotkappen, Hexenröhrlinge, Totentrompeten und Krause Glucken – dank der Flut an „Premiumpilzen“ habe ich Maronen & Co. für spätere Sammler übriggelassen.
Jetzt kommt das große „AAAAABERRRR – der Hexenröhrling ist roh giftig“ usw. – jaja – aber getrocknet hatte ich mit dem Kameraden kein Problem und meine Bekannten schätzen ihn gekocht nicht minder als den Steinpilz. Roh esse ich eigentlich nur Steinpilze, Maronenröhrlinge und die Krause Glucke – der Rest wandert in den Dörrautomat und wird dann kleingemahlen über dem Salat oder in meine Avocado Creme gemixt goutiert.
Einen besonderen Spaß bereitet die Totentrompete – getrocknet hat diese eine ähnliche Färbekraft wie die Sepia Tinte und kann so das ein oder andere Gericht aus der Gourmet Rohkostküche farblich originell bis schockend gestalten.

Rotkappe  | Waldpilze als Bereicherung der Rohkost-Ernährung

Rotkappe | Waldpilze als Bereicherung der Rohkost-Ernährung

Nach zwei Tagen im Excalibur bei unter 40°C° bleibt von einem Pilzkorb nicht mehr viel übrig, aber die Intensität der Aromen ist gigantisch – vom Trockner direkt ins Glas oder in Beuteln vakuumieren und man hat nahezu ewig lagerbare Vorräte.

Tagesausbeute  | Waldpilze als Ergänzung der Rohkost-Ernährung

Tagesausbeute | Waldpilze als Ergänzung der Rohkost-Ernährung

Wer gerne Pilze isst sollte sich mit den bekanntesten Arten vertraut machen und bei jedem Ausflug einen neuen potentiellen Kandidaten kennenlernen – nehmt eine zweite Tasche für das große Unbekannte mit und versucht Euch zu Hause in der Pilzbestimmung.
Wer die Möglichkeit hat unter sachkundiger Führung eines Sporengurus durch die Wälder zu streifen sollte diese unbedingt in Anspruch nehmen – das mache ich auch immer wieder gerne. So lernt man neben neuen Pilzen auch neue Menschen kennen.
Für die Suche selbst habe ich immer einige Stofftaschen und mein Pilzmesser dabei – Körbe wären schöner, sind aber auch sperriger und beim Klettern hinderlich, daher lasse ich diese immer im Kofferraum zurück und befülle sie mit Rückkehr oder zwischendurch aus den Taschen heraus.

Krause Glucke  | Waldpilze als Ergänzung der Rohkost-Ernährung

Krause Glucke | Waldpilze als Ergänzung der Rohkost-Ernährung

Plastiktüten oder –körbe sollten nie verwendet werden !
Falls jemand Lust auf einen gemeinsamen Ausflug in die Pilze des Großraums Rhein-Main mit mir hat – ich bin derzeit nahezu jeden Sonntag ab 7.00 Uhr unterwegs – manchmal auch samstags gegen 13.00 Uhr.
Viel Spaß und Erfolg im Wald !

Nächste Woche dürft Ihr Euch auf einen Beitrag von Nils zum Thema „Kürbisse ganzjährig nutzen in der Rohkost-Küche“ 🙂

WICHTIG: Wer sich mit Pilzen nicht auskennt sollte unbedingt die Hände davon lassen und weiterhin auf dem Markt Champignons und Pfifferlinge kaufen!!!
Es kann tödlich enden!

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Urs Hochstrasser – Rohkost vom Feinsten – La Haute Cuisine Crue

Urs & Rita Hochstrasser - Vorreiter in Sachen Gourmet-Rohkost

Urs & Rita Hochstrasser – Vorreiter in Sachen Gourmet-Rohkost

Urs Hochstrasser, der in der Rohkost-Szene vermutlich bekannteste Gourmet-Koch, ist sicherlich den Meisten durch seine Bücher, Seminare und die Teilnahme an den Rohkost-Messen ein Begriff. Zusammen mit seiner Frau Rita Hochstrasser hat er schon unzählige Seminare und Workshops rund um die Zubereitung von Rohkost gehalten. Außerdem  zwei hochwertige Rohkost-Lebensmittel entwickelt, das absolut leckere Mandelpüree und ganz neu den Apfeldicksaft als Alternative zum Honig.

Wie bist Du zur Rohkost gekommen?

In der Bircher-Benner-Klinik, als ich als Küchenchef Stellvertreter arbeitete, brachte ich in Erfahrung, dass Rohkost Krankheiten heilen kann. Um in diesem Punkt sicher zu sein, setzte ich mich 2 Monate an Rohkost. Danach fühlte ich mich so gut, dass ich mich entschloss, dies der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mit der damaligen Zubereitung von Rohkost wäre das nicht möglich gewesen. Weitere Infos unter: http://www.urshochstrasser.ch/ueberuns.htm Ich habe es zu meiner Aufgabe gemacht, eine Ernährungsform zu kreieren, die folgende Hauptkriterien erfüllt…

sie soll:

1.         gesund, lebendig und vegan sein
2.         die Nahrungsbedürfnisse der Menschen decken
3.         Kultur haben und trotzdem das Leben respektieren
4.         Fülle und Reichtum repräsentieren, ohne verschwenderisch und übermässig zu sein
5.         gesellschaftstauglich, schmackhaft und machbar sein
6.         Kunst sein
7.         kreativ sein, jedoch das Leben erleichtern
8.         ein Erlebnis und pure Freude ohne Reue sein
9.         ein Heilmittel sein
10.       die Botschaft von Liebe vermitteln

Anfänglich meiner Rohkost-Laufbahn arbeitete ich kurze Zeit mit Anne Wigmore in Amerika und hatte Gelegenheit, das amerikanische Rohkost-Fundament nachhaltig mitzuprägen.

Zurück in Europa lief die Geschichte etwas bedachter, aber dafür umso konsequenter. Auch wenn es anfänglich recht viel Substanz kostete, so ist es heute umso erfreulicher, wie die Rohkost in der Gesellschaft Fuss gefasst hat. 

Mandelmilch mit Apfeldicksaft (von Urs Hochstrasser)

Mandelmilch mit Apfeldicksaft (von Urs Hochstrasser)

In welche Richtung bewegt sich die Rohkost Deines Erachtens – Stichwort Kommerzialisierung? 

Ich bin überzeugt, dass wir nicht die erste Zivilisation sind, die Rohkost kennt, aber ich glaube, wir sind die Zivilisation, die der Rohkost Kultur und Charme verleiht.

Rohkost kann schon alleine wegen der Haltbarkeit nicht in diesem Ausmass kommerzialisiert werden, wie die herkömmliche Nahrung. Ich hoffe, dass die Rohkost ihren Wert behält, weiterhin viel Freude verbreitet und in dem eingeschlagenen Verlauf an Möglichkeiten zulegen kann.

Es gibt im Rohkost-Bereich immer mehr verarbeitete Produkte, wie Rohkost-Riegel, Smoothie-Würfel und Super Foods und Proteinpulver, teilweise mit einer Vielzahl von Inhaltsstoffen. Wie beurteilst Du solche Produkte und kann man sich da sicher sein, dass es sich um 100% Rohkost handelt? Denn der Lieferant muss seinem Vorlieferanten trauen, dass bspw. beim Trocknen der Nüsse die 42° C. nicht überschritten wurden. 

Für die amerikanischen Produkte möchte ich die Hand nicht ins Feuer legen, deren Marketing hat meiner Meinung nach andere Gesetze. Die europäischen Produkte sind da schon zuverlässiger. Menschen, die Rohkost essen sind in der Regel Individualisten, die angefangen haben selber zu denken und können nicht so leicht hinters Licht geführt werden. So ist jeder Produzent in der Rohkost gut beraten, in dieser Hinsicht ehrlich und verantwortungsbewusst zu arbeiten. Gerade bei Nüssen und Trockenobst ist der Markt daran interessiert, Rohkostkunden gewinnen zu können und achtet immer mehr auf die Trocknungstemperaturen. Ich denke, da ist eine positive Entwicklung im Gange. 

Karottensuppe (von Urs Hochstrasser)

Karottensuppe (von Urs Hochstrasser)

Was könnte die Rohkost-Bewegung besser machen um die Idee der Rohkost schneller und effektiver zu verbreiten? 

Die Rohkost ist keine Religion, die ein Missionieren bedarf, sondern es ist eine Lebenserkenntnis, die natürlich wächst. Gute Vorbilder können bestimmt das Interesse fördern. Die Rohkostgeschichte wie man sie heute kennt ist noch jung aber mit zunehmender Erfahrung verliert sie an Hypothetik und wird immer mehr praxisbezogen. Die idealistischen Menschen, die seit jüngerem das Rohkostgedankengut verbreiten möchten, sollten sich die Erfahrungen der Pioniere zunutze machen. 

Rohkost-Buffet mit Rita & Urs Hochstrasser

Rohkost-Buffet mit Rita & Urs Hochstrasser

Wie stehst Du zu Aussagen von langjährigen Rohköstlern, wie Victoria Boutenko, die in ihrem neuen Buch sagt: „Ich habe mich für Gesundheit und gegen 100% Rohkost entschieden“. 

Da kann ich leider nicht viel sagen, denn jeder kann sich so entscheiden wie er will. Wenn sich Victoria Boutenko so entschieden hat, ist das ihre Sache und noch lange nicht massgebend für den Rest der Welt. Wenn sie sich mit 100% Rohkost nicht gesund ernähren kann, macht sie irgendwo einen Fehler. Wenn sie sich aber nicht 100% roh ernähren will, ist das ihr gutes Recht und für mich völlig in Ordnung. 

Du bist Gourmet-Rohkost-Koch, findest Du Gourmet-Rohkost sollte jeden Tag auf den Tisch kommen oder ist sie durch die verwendeten Pflanzenöle und Nussmusse und konzentrierten Trockenfrüchte evtl. doch etwas was nur zur Abwechslung Mal serviert werden sollte? 

Ob Gourmet-Rohkost leicht oder konzentriert ist, hängt von der Wahl der Gerichte ab. Die können, sollen und dürfen den momentanen Bedürfnissen angepasst werden. Nüsse, Öle und Keimlinge beispielsweise, helfen uns unsere Körpertemperatur zu erreichen, auch wenn bei uns auf der Alpennordseite die Umgebungstemperatur tiefer ist. In den Äquatorialzonen hingegen muss der Körper aufgrund der Umgebungstemperatur öfters gekühlt werden. Nach meiner Erfahrung und Kenntnis ist eine tägliche, wohlschmeckende Rohkost möglich und der Gesundheit zuträglich, sofern es richtig gehandhabt wird. Es steht mir nicht zu irgendwelche Gesetzmässigkeiten von wegen „sollte“ aufzustellen, denn ob und wieviel sich jemand mit Rohkost ernähren möchte ist eine ganz persönliche Wahl und richtet sich nach den persönlichen Interessen und Bedürfnissen. Ich sehe meine Aufgabe darin, dass wenn sich jemand entschieden hat, möglichst schnell, möglichst viel und in möglichst kurzer Zeit über Rohkost Bescheid zu wissen, dies in Praxis und Theorie effizient zu vermitteln. 

Schweizer Kohlgericht (von Urs Hochstrasser)

Schweizer Kohlgericht (von Urs Hochstrasser)

Wo erreichst Du am besten Deine Zielgruppe? Auf Rohkostmessen wie der Rohvolution oder eher über Deine Bücher und Deine Webseite? 

Wir haben erfreulicherweise eine gut besuchte Website. Meine Arbeit ist in Büchern und DVD‘s eingehend dokumentiert und die Rohvolution ist sicher eine wertvolle Plattform, interessierte Menschen kennenzulernen. In der Zwischenzeit sind wir jedoch in so vielen Richtungen tätig, dass es nicht wirklich evaluierbar ist über welchen Kanal wir die Menschen am besten erreichen. Ich bin sicher, dass es das Zusammenspiel der vielschichtigen Tätigkeiten ist, die uns für die Menschen zugänglich macht.

Ist Rohkost mit einem höheren finanziellen Aufwand verbunden als die herkömmliche Küche? 

Hier müsste ich ein bisschen relativieren, denn auch in der herkömmlichen Küche kann man sowohl sparsam als auch verschwenderisch haushalten. Es macht auch da ein Unterschied, ob sich jemand täglich exotische Fische, Filet und Kaviar sowie auserlesene Käse und Trüffel gönnt, oder ob er sich eher in der heimischen Gemüse und Getreideküche bewegt. Sicherlich sind die Rohkost-Öle in einem anderen Preissegment als raffinierte Supermarkt-Öle, dafür benötigt man weniger, da beispielsweise das Frittieren wegfällt. Ich habe ausgerechnet dass man in der veganen Rohkost  5 mal weniger Ausgangsprodukte benötigt als in der veganen Kochkost, wenn man jetzt noch das Fleisch in der herkömmliche Küche dazurechnet, dann kann man mit dem Geld Quantität für Qualität eintauschen. Generell habe ich festgestellt, dass eine ausgewogene vegane Rohkost die günstigere Variante ist sich gesund zu ernähren.

Fruchtige Erdpralinen (von Urs Hochstrasser)

Fruchtige Erdpralinen (von Urs Hochstrasser)

Wie stehst du zur Aussage Rohkost ist Heilkost? 

Ähnlich wie Paracelsus, der schon sagte „Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel und eure Heilmittel eure Nahrungsmittel sein“. Durch die Nahrung nimmt auch der Mensch Lebensinformation und Lebensenergie auf. Diese beiden Aspekte sind in der Rohkost viel unversehrter und vollständiger enthalten als in der Kochkost, daher vermag die Rohkost viel eher zum Heil zu verhelfen. Rohkost ist nicht das Höchste das man als Mensch erreichen kann, aber sicher ein gutes Hilfsmittel dazu. Damit möchte ich sagen, dass das letztendliche Heil eines Menschen nicht alleine von der Rohkost abhängt aber dadurch mit Sicherheit einfacher zu erreichen ist.

Wenn Ihr mehr Informationen über Urs und Rita Hochstrasser finden möchtet:

Urs & Rita Hochstrasser Homepage

Das neueste Rohkost-Buch von Urs Hochstrasser ist „Rohkost vom Feinsten La Haute Cuisine Crue“ Ein Leitfaden mit vielen Rezepten und Wissenswertem 358 Rezepte mit Anleitungen und einem Begleitbuch mit Hintergrundinformationen zur Rohkost könnt Ihr wie folgt bestellen:

Preis: € 33.- (D)  € 33.95 (A)  CHF 41.- (CH) bestellen bei: SivaNatara Verlag  oder: info@urshochstrasser.ch oder bei Amazon bestellen:

Rohkost vom Feinsten: Ein Leitfaden mit vielen Rezepten und Wissenswertem

Ein schönes Video mit Rita & Urs Hochstrasser könnt Ihr Euch hier ansehen:

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Ute und Achim von Nordisch Roh – das Rohkostexperiment in Norddeutschland im Interview mit heilkost.de

Copyright nordischroh.comHeute möchten wir Euch Ute und Achim vorstellen, die sich seit Kurzem der „100%-Rohkost“ verschrieben haben und über dieses Experiment in ihrem nordischroh.com-Blog berichten. Ein Besuch des Blogs lohnt sich auch wegen der Rezepte, die liebevoll fotografiert wurden!

 

Wie seid ihr zur Rohkost gekommen?

Ute ist vor circa 7 Jahren über ihren Vater auf die Rohkost aufmerksam geworden und war sehr schnell überzeugt! Seitdem hat sie immer wieder Rohkostphasen eingelegt und viel zu dem Thema gelesen. Achim ist aus moralischen Gründen schon seit seiner Jugend Vegetarier mit starker Affinität zum Veganen. Man kann sagen: Es war das Interesse an alternativen Lebens- und Ernährungsformen, das uns letztlich gemeinsam zur Rohkost gebracht hat. Gemeinsam haben wir uns schon 2011 mit Rohkost auf den Hamburg-Marathon vorbereitet. Jetzt haben wir unser 100%-Experiment gestartet, weil wir glauben, dass es nochmal ein großer Unterschied ist, ob man wirklich ausschließlich oder „nur“ zu einem hohen Teil Rohkost isst.

Ute & Achim von nordischroh - das Rohkost-Experiment

Wie sieht Eure Ernährung aus (vegan, Instincto etc.)? Wie viel % Rohkost Anteil habt Ihr? Falls nicht 100% – gibt es auch Mal Ausnahmen und welche?

Es ist Teil unseres Experiments, dass wir zur Zeit 100 % vegane Rohkost essen. Ohne Ausnahmen! Dank Achims Küchenchef-Qualitäten gibt’s tolle, bunte und kreative Gerichte, die viel Spaß machen und einfach lecker sind! Wichtig ist uns, dass unsere Gerichte für jedermann nachvollziehbar sind, d.h. wir verwenden vor allem Produkte, die man im normalen Biohandel bekommen kann. Aber Rohköstler sein heißt ja nicht nur anders essen, sondern es steckt ein ganzer Lebensstil dahinter. Auf unserem Blog www.nordischroh.com berichten wir darüber wie es ist, Rohköstler zu sein. Mal informativ („Welche Geräte braucht man in der Rohkost-Küche?“ „Welche Rezepte gibt es?“), mal humoristisch („Müssen wir jetzt in die Tropen ziehen?“) und erzählen Anekdoten aus einem Leben mit Rohkost. Vielleicht können wir den einen oder anderen zu einem eigenen Experiment inspirieren!

Ute von nordischroh

Seit wann ernährt ihr euch rohköstlich?

Gemeinsam praktizieren wir die 75%ige Rohkost seit Anfang 2011. Das 100%-Experiment läuft seit Anfang Juni und war eigentlich auf zwei Monate ausgelegt. Wir haben aber bereits auf unbestimmte Zeit verlängert. 😉

Welche Veränderungen habt Ihr psychisch und physisch durch die Rohkost festgestellt?

Achims Heuschnupfen ist komplett verschwunden und er hat anfangs auch einige Kilos abgenommen (was er als eh schon drahtiger Zeitgenosse etwas kritisch gesehen hat). Bei Ute sind vor allem die Haare plötzlich wieder voll und glänzend geworden (die hatten durch das Stillen unserer Tochter etwas gelitten). Absolut faszinierend ist für uns beide, dass wir selbst nach härteren Laufeinheiten überhaupt keinen Muskelkater mehr haben!

Psychisch (es hört sich zwar total klischeehaft an!) fühlen wir uns tatsächlich gelassener, klarer und irgendwie insgesamt glücklicher, obwohl von einer 75 %igen Rohkost kommen und auch schon vorher sehr glücklich waren!

Wo lebt Ihr? Was habt Ihr gelernt und was arbeitet Ihr heute?

Wir leben gemeinsam mit unserer kleinen Tochter seit ca. 1 ½ Jahren in einem Dorf in Schleswig-Holstein ca. 35km von Hamburg entfernt. Wir haben beide in Hamburg studiert, Ute Soziologie, Psychologie und Erziehungswissenschaften, Achim Politikwissenschaften und Philosophie. Ute arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni und promoviert in Soziologie, Achim arbeitet im Bereich Neue Medien als Researcher.

Habt Ihr Vorbilder unter den Rohköstlern (lebende Rohköstler und Urväter der Rohkost)?

Wir haben viele der Urväter und lebenden Pioniere gelesen und lesen weiterhin was das Zeug hält (da erfüllen wir wohl so ziemlich das Akademiker-Klischee). In unserem Bücherregal findet man Arnold Ehret, Franz Konz, Helmut Wandmaker, Max Otto Bruker, David Wolfe, T. Colin Campbell, Brian Clement, Markus Rothkranz, Brendan Brazier und viele mehr. Letztlich gehen wir aber unseren eigenen Weg, denn Rohkost bedeutet für uns ein Weg zu mehr Freiheit und Unabhängigkeit. Indem wir uns einer bestimmten Richtung anschließen, würden wir uns genau das wieder nehmen.

Wo seht Ihr Euch in 10 Jahren?

Wir leben in einer alten Dorfschule, die wir derzeit umbauen und renovieren. Wir haben vor, eine kleine Ferienwohnung mit einer rohköstlichen Küchenausstattung zu integrieren (Mixer, Dörrgerät, Entsafter & der ganze kleine Schnickschnack) für alle, die die Rohkost gerne mal ausprobieren möchten, sich aber nicht gleich alle Geräte anschaffen können und möchten (und alle anderen!). Außerdem wollen wir unseren Selbstversorger-Anteil stark erhöhen. Dafür müssen wir noch viel lernen und Erfahrungen im Gärtnern sammeln.

Habt Ihr Tipps für angehende Rohköstler?

Man sollte sich selbst nicht allzu ernst nehmen und all die Regeln, die beim Studieren der Rohkost-Literatur und in den Foren im Internet auftauchen, nicht zu streng sehen. Wir nehmen uns auch mal gegenseitig ganz gerne auf den Arm („Was?! Es ist schon zwei Stunden nach Sonnenuntergang und du bist noch wach?!“ oder wir denken uns scherzhafte „Urgymnastik“-Übungen aus und stolpern dabei durch die Küche). Mit Humor und ganz viel Spaß gelingt der Einstieg gleich viel leichter!

Achim von nordischroh.com

Engagiert Ihr Euch in einer Rohkost-Gruppe?

Seit unser Experiment gestartet ist, haben wir immer mehr den Wunsch, uns mit anderen Rohköstlern auszutauschen. Und auch, wenn das Internet eine wahnsinnig gute Möglichkeit dafür bietet, geht doch nichts über den persönlichen Kontakt. Wir haben uns vorgenommen, am Weltrohkosttag in Hamburg dabei zu sein. Auch würden wir uns freuen, wenn wir andere Rohkostfamilien kennen-lernen würden, da uns natürlich die Frage nach der Rohkosternährung für Kinder umtreibt.

Was ist euch außerhalb der Rohkost wichtig?

Wir sind beide leidenschaftliche Läufer (darüber haben wir uns auch kennengelernt), nehmen auch an Wettkämpfen teil. Außerdem renovieren wir ja grad unsere alte Dorfschule, wo im Moment ganz viel unserer Kreativität und Zeit reinfließt. Vor all dem steht aber natürlich unsere Tochter, die gerade 1 Jahr alt geworden ist und ganz viel Aufmerksamkeit braucht!

Welche Hilfsmittel oder Geräte nutzt Ihr zur Zubereitung Eurer Rohkost-Gerichte?

Der Vitamix läuft bei uns mehrmals am Tag. Ansonsten haben wir einen großen Sprossenturm, um täglich Keimlinge essen können, einen Spirelli für Rohkost-Pasta und eine gute Gemüse-Reibe. Diese Geräte besitzen wir schon eine ganze Weile. Für unser Experiment haben wir derzeit einen Profi-Entsafter geliehen und liebäugeln – wie soll es auch anders sein – mit einem Dörrgerät!

Vielen Dank an Ute & Achim für die geduldige Beantwortung der Fragen! Wir wünschen Euch weiterhin viel Freude mit der Rohkost und viel Erfolg mit Euren Plänen mit der Rohkost-Pension und der Selbstversorgung 🙂

Hier könnt Ihr Euch mit Ute & Achim vernetzen:

Wenn Du oder Ihr auch einen Blog zum Thema Rohkost betreibt oder in anderer Form über Euch, Eure Arbeit und Eure Rohkost-Erfahrungen berichten wollt, freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme 🙂

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Iris Zajac von Raw For Good Gourmet-Rohkost-Rezepte aus Wien im Interview

Iris Zajac von Raw For GoodHeute möchten wir Euch Iris Zajac aus Wien vorstellen, sie begeistert sich seit Januar diesen Jahres für die Rohkost und betreibt den „Raw For Good“ Rezept-Blog zum Thema Gourmet-Rohkost.

Wie bist Du zur Rohkost gekommen?

Ich bin schon seit meinem 16ten Lebensjahr – mit kleinen Unterbrechungen- Vegetarier. Doch erst im vergangenen Jahr ist mir die Rohkost sehr bewusst geworden. Ich war viel unterwegs und sie ist mir quasi auf all meinen Reisen gefolgt – Da hörte ich erstmals von einem geheimnisvollen Wundermixer, von Superfoods, dann die Sonnendiet und auf einmal sah ich überall nur mehr Rohkost 🙂 Der Fakt, dass ich nun als eingefleischte Naschkatze nun endlich auch ohne schlechtem Gewissen naschen durfte was ich will, hat mich dann entgültig überzeugt 🙂

Wie sieht Deine Ernährung aus (vegan, Instincto etc.)? Wie viel % Rohkost Anteil hast Du? Falls nicht 100% – gibt es auch Mal Ausnahmen und welche?

Ich ernähre mich zu 99%  vegan und zu ca. 90-99% rohköstlich. Alle paar Wochen kommt es vor, dass ich einfach Lust auf ein spezielles Gericht habe, und das möchte ich mir auch nicht verwehren. Ich möchte niemals das Gefühl haben, dass ich irgendetwas nicht essen „darf“ und niemals das Gefühl haben, dass meine Ernährung eine Einschränkung bedeutet – natürlich unter Rücksichtnahme auf andere Lebewesen. Das wäre komplett gegen meine Lebensphilosophie von Freiheit, und dass man sich das erlauben soll, das einen wirklich von Herzen glücklich macht.

Seit wann ernährst Du dich rohköstlich?

Seit Jänner diesen Jahres – quasi der Neujahresvorsatz 🙂

Welche Veränderungen hast Du psychisch und physisch durch die Rohkost festgestellt?

Besonders in den ersten Wochen habe ich massive Veränderungen wahrgenommen. Früher habe ich gegessen auch wenn ich keinen Hunger hatte – zum Teil aus sozialen Gründen – mit der Rohkost habe ich auf einmal ein Sättigungsgefühl wahrgenommen. Früher war ich immer sehr blass, jetzt habe ich auf einmal von vielen Leuten gehört „Wow, du bist so braun“ (Und das war im Februar). Allgemein habe ich von vielen Leuten das Feedback bekommen, dass ich jetzt viel gesünder aussehe. Ich hatte mein Leben lang Gastritis – auch die ist auf einmal wie verschwunden. Gewichtsmäßig hat sich nicht sonderlich getan – anfangs hatte ich etwas abgenommen aber jetzt ist mein Gewicht ziemlich stabil.

Was psychische Veränderungen betrifft, ist es für mich schwer zu sagen, was auf die Ernährung zurückzuführen ist und was nicht. Ich befinde mich allgemein bereits seit den letzten 2 -3 Jahren in einem starken Wandel. Sicher ist, dass ich heute mehr ich selbst sein kann und mich weniger darum kümmere, es anderen übermäßig recht zu machen 😉

Wo lebst Du? Was hast Du gelernt und was arbeitest Du heute?

Ich lebe ihn Wien, habe hier an BWL studiert und arbeite bei PwC. Im Herbst werde ich noch ein Zweitstudium Psychologie beginnen.

Iris Zajac von Raw For Good

Hast Du Vorbilder unter den Rohköstlern (lebende Rohköstler und Urväter der Rohkost)?

Ich muss gestehen, dass ich nicht sehr viele der Rohkosturväter kenne. Ich habe gerade den Matthew Kenney Raw Cuisine Level 1 und 2 Kurs abgeschlossen. Seine Arbeit ist für mich definitiv vorbildhaft – Sie ist ästhetisch und vielseitig. Ich habe viele Techniken gelernt an die ich vorher nicht einmal gedacht hätte und gesehen wie abwechslungsreich man Rohkost gestalten kann!

Wo siehst Du Dich in 10 Jahren?

Mein Traum ist es mich selbständig zu machen. Am liebsten hätte ich in 10 Jahren ein kleines Yoga Studio (ich bin auch ausgebildete Yogalehrerin) mit einem kleinen Bistro davor, in dem ich kleine Rohkostsnacks und ähnliches anbieten kann!

Hast Du Tipps für angehende Rohköstler?

Ich denke das wichtigste ist nicht zu streng mit sich selbst zu sein. Wir denken oft, dass wir jetzt 100% zu einer Ernährungsweise stehen müssen und haben dann immer Gedanken darüber im Kopf was wir nun alles NICHT dürfen. Wenn wir dann noch einen kleinen Ausreißer machen, haben wir ein schlechtes Gewissen und geben dann auch oft auf weil wir glauben „Ich kann das eh nicht“. Dabei ist jeder Schritt ein guter Schritt. Jedes bisschen mehr Rohkost im Leben kann gutes für uns bewirken! Erlaube dir einfach alles und du wirst ganz von allein mehr Rohkost essen, wenn es für dich denn so sein soll. Und wenn nicht jetzt sofort, dann vielleicht später.

Engagierst Du Dich in einer Rohkost-Gruppe?

Ich selbst habe ja meinen Blog und die dazugehörige Facebook Seite RAW for good auf der ich mich natürlich sehr engagiere.

Zusätzlich poste ich auch regelmäßig bei Rohkost für Anfänger, Germany goes RAW und einigen anderen englischsprachigen Seiten

Was ist Dir außerhalb der Rohkost wichtig?

Was diese Frage angeht, treffe ich glaube ich das Klischée ziemlich genau 😉 Als Yogalehrerin sind mir auch all möglichen Fragen der Spiritualität und deren Zusammenführung mit der Wissenschaft sehr sehr wichtig – was sich nun auch in meiner Studienwahl wiederspiegelt.

Ansonsten ist es mir wichtig so viel es geht an mir zu arbeiten und „Ahimsa“ (Gewaltlosigkeit) zu üben – zB. Ich bin selbst sehr gerne in der Natur und liebe Tiere daher ist mir auch deren Bewahrung und respektvoller Umgang sehr wichtig.

Welche Hilfsmittel oder Geräte nutzt Du zur Zubereitung Deiner Rohkost-Gerichte?

Durch den Kurs habe ich einige Geräte für die Rohkostzubereitung kennengelernt. Da gibt es natürlich den „Vitamix„, einen „Excalibur Dehydrator„, ein Vakuumiergerät und die „The Smoking Gun“ für Kalträuchern. Zusätzlich natürlich auch einen Nahrungsmittelzerkleinerer und Spiralisiergerät für Rohkostspaghetti.

Du möchtest mehr über Iris erfahren? Dann besuche doch einfach ihren Blog und ihre facebook-Seite!

Raw-for-goodRaw For Good Gourmet-Rohkost-Rezept-Blog

Raw For Good auf facebook

 

 

Du begeisterst Dich auch für die Rohkost und möchtest Dich, Deine Arbeit oder Deine Firma auf heilkost.de vorstellen? Dann sende uns bitte eine Email, wir freuen uns auf Deine Anfrage!

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CocoNow – die haben dicke Nüsse :)

CocoNow TrinkkokosnussCocoNow – ein Onlineshop der sich komplett der Kokosnuss verschrieben hat hat mein Herz mit einem Kistchen Trinkkokosnüsse erfreut – wunderbar passend zu den aktuellen Temperaturen.

Blöd ist da nur, wenn man gerade wegen der Temperaturen viele Vorräte in die Kühlschränke retten musste und diese schon aus allen Nähten platzten – also nichts wie ab in den Kampf und die Ware vernichten:

  • Karton öffnen
  • Kokosnuss entnehmen
  • wundern, daß diese baugleich mit denen meines Stammasiaten ist
  • Machete aus ihrer Scheide ziehen
  • Dino Pflaster holen und die Schnittverletzungen versorgen
  • Blut vom Laminat wischen
  • mit Machete und Kokosnuss auf den Balkon wechseln um der Putzfrau nicht einen Gau im Wohnzimmer zu hinterlassen
  • 4x Kräftig ausholen und auf das Objekt der Begierde einhacken
  • Deckel abnehmen, Strohhalm einstecken und genießen
  • Abschließend den Daumen kühl auf Eis lagern damit er wieder angenäht werden kann und die heftig an die Tür klopfende Polizeitruppe abwimmeln (ein Nachbar habe gesehen, daß ein Psychopath mit Machete wie wild auf irgendetwas eindresche)

CocoNow Trinkkokosnuss im Paket

Wunderbar – für Rohköstler gehör die Kokosnuss neben der Banane zweifelsohne zu den absoluten Basisprodukten und nicht wenige gönnen sich ihre tägliche Pagode & Co.
Sehr gerne hätte ich die Sorte „King“ getestet, diese war dann aber doch nicht lieferbar. Wie angesprochen kann man die versendeten „Pagoden in Fasern“ in dieser Form auch beim Asiaten, bisweilen sogar im Rewe bekommen, muss dann aber auch schleppen. Mit 2,99 EU pro Stück sind sie bei CocoNow etwas teurer (Asialaden um die 2,20 EUR, Rewe zuletzt 2,00 EUR), allerdings machen sie das über Qualität und Größe absolut wett und der Preis ist meiner Meinung nach völlig angemessen. Man erhält wirklich große, frische Kokosnüsse mit recht dickem Fruchtfleisch (gerade im Vergleich zur Pagode von Orkos & Tropenkost) und hat so eine perfekte Powermahlzeit, um sich nach dem Sport zu belohnen.
Das Kokoswasser ist herrlich süß, die Konsistenz und Dicke des Fleisches meist zwischen der Kurumba und dem typischen „Pagodengelee“. Das ist – naturbedingt – natürlich nicht bei jeder Frucht so, aber in meinem Karton hatten sich die dicken Brummer zusammengetan.

CocoNow Trinkkokosnuss geöffnet

Einziger Wermutstropfen: Es handelt sich leider nicht im Bio-Ware (bei der Konkurrenz in diesem Preissegment  aber auch nicht). Für mich kein Problem. Problematisch ist einzig die Lagerung, wenn man einen Karton von 9 Stück unterbringen muss – es führt wohl kein Weg an einem dritten Kühlschrank vorbei.

_machete

Neben den anderen Versendern und meinen Asia-Mann werde ich sicher CocoNow mit auf die Bestellliste packen, wenn die Kühlschränke leer sind und die Sonne brennt – und meine Machete lechzt danach, einmal die Fasern der King Kokosnuss zu zerstückeln. Das SEK kann sich bereithalten 😉

Hier geht es zum Kokosnuss Onlineshop

Wir danken Roman Gstöttner für die Zusendung der Kokosnüsse für diesen Erfahrungsbericht.

Wo kauft Ihr eigentlich Eure Kokosnüsse? Und wie oft gönnt Ihr Euch diese?

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Wenn Mütter ihren Kindern kein Obst gönnen…

Wünsche Euch mit dieser kleinen Anekdote ein schönes Pfingst-Wochenende 🙂

Wassermelone (Bildquelle: Wikipedia)

Wassermelone (Bildquelle: Wikipedia)

Gestern hatte ich für nicht mal 5 EUR richtig Spaß … im Supermarkt hätte ein Kind gerne eine Wassermelone gehabt – die Mutter hat dann riesige meckernde Vorträge gehalten, warum sie im Leben keine 4 EUR für eine Melone ausgeben würde usw. – überhaupt hatte sie während des gesamten Einkaufs permanet zu plappern – und das nur laut und mit Meckerton. Das Kind war ganz lieb (ca. 7-9J), hat das Nein sofort akzeptiert und war unglaublich brav.

Da habe ich mir noch eine Melone in den Wagen geworfen und die beiden draußen abgefangen, dem Kind die Melone in die Hand gedrückt und wieder abgeflogen.

Die Mutter hat sich richtig geschämt, der Kleine mich nur groß angeschaut und sich dann gefreut.

War eine riesige Gaudi !

Euer Nils

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